Foto: Courtesy of Radio80000
Radio 80000 ist ein nichtkommerzielles Community Radio in München. Gegründet vor fast sechs Jahren, hat es sich zu einer deutschlandweiten Plattform für zeitlose und zeitgenössische Musik entwickelt. In über 100 regelmäßigen Shows präsentieren DJs, Musiker*innen, Produzent*innen, Journalist*innen und Musikliebhaber*innen eine individuelle Musikauswahl, die sich abseits von Algorithmen und kommerziellen Playlists bewegt.
Radio 80000 versteht sich als Format ohne konzeptuelle oder kulturellen Grenzen, Pflichtthemen, Genres oder Inhalten, die von Show Hosts erfüllt oder bedient werden müssen. Dementsprechend entwickelt sich das Sendespektrum stetig weiter und umfasst mittlerweile zahlreiche Stilrichtungen und Genres der globalen Musikgeschichte. Auf 2 Stunden Jazzprogramm kann Detroit Techno folgen, Inspiration, Einflüsse, Konsistenzenaber auch Bruchlinien werden dem Zuhörer intuitiv vermittelt. Eine direkte Verbindung von Sender und Empfänger mit globaler Reichweite – kein anderes Medium verbindet diese Eigenschaften so wie das Online Radio.
Die Diversität der Mitwirkenden, die Zusammenarbeit von interessierten Laien neben Profis aus unterschiedlichen Bereichen, sowie die freien Gestaltungsmöglichkeiten machen Radio 80000 aus. Ein wertneutraler Raum, abseits von kapitalistischer und patriarchalisch geprägter Agonistik, in dem insbesondere Frauen, POC und LBGTQIA einen Platz finden sollen, sich frei zu entfalten.
Diese Vielfalt der Akteure mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen ist die Grundlage zur Entwicklung eines facettenreichen Programms, welches von einer breiten Hörerschaft wahrgenommen, konsumiert und geschätzt wird. So setzt sich die Zielgruppe unseres Projekts aus den Zuhörern, bestehend aus Musik- und Kulturinteressierten zusammen. Hinzu kommen aber vor allem auch Kulturinstitutionen und wirtschaftliche Partner, für die unsere Inhalte und Werte von Interesse sind.
Konsequent bildete sich mit dem Finden und Bespielen eines realen Raums ein Begegnungsort für Akteur*innen, Zuhörer*innen, Partner*innen. Ganz im Sinne Bertolt Brechts fungiert Radio 80000 nicht als “Distributions-, sondern als Kommunikationsapparat, das Formen anti-nationaler und internationaler Verständigung schafft”.
Foto: Birgit Reimers
Foto: Claudia Westermann
Randgruppenkrawall will für alle Personen da sein, die ausgegrenzt werden und Unrecht erfahren.
Die Seite startete zum 29. Behindertenprotesttag am 5.5.2020 und wird fortgeführt.
Wir stehen für die Menschenrechte und stellen uns klar gegen Diskriminierung, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit.
(Unser Zusammenschluß ist ausdrücklich überparteilich)
Wir mischen uns auch aktiv in die Politik mit ein ;)
randgruppenkrawall.de
Zeichnung: Jörg Besser
SCHEITERHAUFEN STREIK
31.10. ab 17 Uhr
Als Höhepunkt von GLOBAL ANGST inszeniert Anna McCarthy eine radikale abstrakte Oper als Ritual, um die Ängste der Welt zu bändigen. Der Wicker Man wird in einer Schlusszeremonie entzündet, die neue Formen aus dem Feuer entstehen lässt. Damit wird die ursprünglich zerstörerische Natur des Feuers und dessen oft rituelle Zugehörigkeit zu Bigotterie (sei es Hexenverfolgung, Bücherverbrennung oder der Ku-Klux-Klan) symbolisch konterkariert und das Feuer als Element der Erneuerung und Wiedergeburt zurückgefordert. In einer theatralen und musikalischen Performance übernimmt Anna McCarthy die Rolle der Lucy Strike, um an aktuelle und vergangene Opfer von Bigotterie und Gewalt zu erinnern. Darunter Oury Jalloh der 2005 in Dessau seiner Zelle verbrannt wurde, die bayerische Jugendliche Anneliese Michel, die in den 1970er Jahren aufgrund ihrer Epilepsie 67 Exorzismen über sich ergehen lassen musste, ausgeführt von ihren Eltern zusammen mit der katholischen Kirche, sowie Huldigungen an theatralische politische Aktionen wie W.I.T.C.H. („Women Interested in Toppling Consumer Holidays“) oder der Exorzismus des Pentagons „Out demons, out!“ von 1967.
Für die nicht Anwesenden, besteht die Möglichkeit am mentalen Exorzismus teilzunehmen – Turn on, Tune in, Exorcise out.
Mit Live Übertragung am 31. Oktober 2021 via Radio 80000. Alle die sich als Hexen sehen, rufen wir weltweit dazu auf, um 17:00 MEZ mit einer Kerze und einer Schale Wasser eine Stunde lang einzuschalten – sich hinzusetzen, den Körper in den Empfangsmodus zu versetzen, die Handflächen nach oben zu drehen, die Augen zu schließen und gemeinsam die Angst in einem globalen Ritual zu exorzieren. Es wird durch die Zeremonie geführt…
Idee & Konzept: Anna McCarthy
Musikalische Leitung: Manuela Rzytki
Mit: Susanne Beck, Antenne Danger, Charlotte Huber, Luzi Illustrella, Veronica Katta, Paulina Nolte, Anton Kaun a.k.a. Rumpeln, Andreas Pöschl & Köşk-Chor
Wicker Man: Jörg Besser
Rohit Jain ist Sozialanthropologe und künstlerischer Forscher aus Bern. Er interessiert sich dafür, postkoloniale Räume durch kollektive Interventionen zu transformieren. Seit seiner Dissertation an der Universität Zürich engagierte er sich in kollaborativen Projekten, die sich u.a. mit den schweizerischen Verstrickungen im Goldhandel, mit Urban Citizenship, mit antirassistischem Humor und vielstimmiger Erinnerungspolitik befassten und u.a. in der Shedhalle Zürich, im Ausstellungsraum Klingenthal Basel, an der Zürcher Hochschule der Künste und am Zürcher Theaterspektakel gezeigt wurden.
Er ist zur Zeit aktiv im Kollektiv Berner Rassismusstammtisch und im künstlerisch-ethnographischen Langzeitprojekt Schwarzenbach-Komplex.
https://berner-rassismusstammtisch.ch
https://schwarzenbach-komplex.ch